Der Immobilienmarkt in der Schweiz ist seit längerer Zeit durch die Tiefzinsphase gekennzeichnet, welche in allen westlichen Ländern vorherrscht.
Institutionelle und private Investoren haben in den traditionellen Märkten der festverzinslichen Papiere daher nahezu keine Anlagemöglichkeiten mit der notwendigen Verzinsung, ohne erhebliche Risiken einzugehen. Für Bankbestände grösseren Umfangs fallen teilweise auch Minuszinsen an. Die Börsen sind derzeit eher als "nervös" zu betrachten und bergen erhebliche Risiken, vor allem aufgrund der weltweiten politischen Verwerfungen. Aus diesen Gründen investieren vor allem Pensionskassen, Family Offices und auch vermögende Privatpersonen in der Schweiz vermehrt in Immobilien, weil hier grundsätzlich tiefe, aber nachhaltige, Renditen erwartet werden.
Aufgrund dieser Gegebenheiten, auf welche wir keinerlei Einfluss haben, ist der Immobilienmarkt in der Schweiz, vor allem, was Wohnliegenschaften betrifft, im Moment stark überhitzt. Teilweise werden Wohnimmobilien zu Preisen gehandelt, die sich wirtschaftlich nicht mehr nachvollziehen lassen. Hier kann einzig noch die Spekulation auf noch höhere Preise das aktuelle Niveau der Transaktionen rechtfertigen, wovon wir uns jedoch distanzieren.
Unabhängig davon, dass die vorerwähnte Tiefzinsphase noch länger andauern könnte ist zu beachten, dass die hohen Hauspreise Auswirkungen auf die Mieten haben und hier zukünftig auch mit politischem Widerstand gegen Mieterhöhungen zu rechnen ist.
In der jüngsten Vergangenheit hat sich zudem bei der Prüfung von zwei grösseren - auch bereits angekündigten - Investitionen, welche bereits vorvertraglich gesichert waren, gezeigt, dass die aktuellen Preisvorstellungen der Verkäuferseite nicht mehr mit vernünftigen wirtschaftlichen Vorstellungen in Einklang zu bringen sind, sodass in beiden Fällen die Due Diligence-Prüfung, eben aufgrund der Preisvorstellungen der Verkäufer, abgebrochen werden musste. Bleibt anzumerken, dass in beiden Fällen die potentiellen Verkäufer ihre Liegenschaftspakete, welche uns zum Kauf angeboten worden waren und die wir einer intensiven Prüfung unterzogen haben, bis heute noch nicht veräussern konnten.
Aus diesen Gründen halten wir uns derzeit (Stand 07.2019) mit Investitionen eher zurück und nutzen die Zeit, um unseren Liegenschaftsbestand zu optimieren, um noch bestehende Leerstände zu beseitigen und Ausbaumöglichkeiten durch Umbauten und Umnutzungen zu nutzen.